300 Jahre Pfarrkirche St. Pankratius

Prächtiger Kirchenbau

DIETLDORF (pdr/sm) – „Jeder Getaufte und Gefirmte hat teil am königlichen Priestertum Christi“, so Bischof Rudolf Voderholzer in seiner Predigt beim Festgottesdienst anlässlich der Feier zu „300 Jahre Grundsteinlegung der Pfarrkirche St. Pankratius in Dietldorf“. Die Feststellung verband der Bischof mit der Bitte, im Alltag – ob in Schule, Beruf oder Freizeit – davon Zeugnis zu geben beziehungsweise sich dazu zu bekennen. Angesichts der im Herbst hier bereits vorgezogenen Umsetzung der neuen Pfarreiengemeinschaft werde dieses Engagement, ganz besonders der Laien, nötig sein.

Die Grundsteinlegung für das Dietldorfer Gotteshaus vor 300 Jahren, im Jahr 1723, betrachtete der Diözesanoberhirte in seiner Predigt aus zwei Perspektiven: zum einen aus der historischen – nach dem Dreißigjährigen Krieg und mehreren Pestwellen scheint ein gewisser Wohlstand wieder vorhanden gewesen zu sein, auch wenn die Zwiebelhaube des Turms erst 1787 aufgesetzt wurde; zum anderen aus dem Text der zweiten Lesung, in der es auch um einen Grundstein, jedoch für einen Bau aus lebendigen Steinen ging. 

Jeder Kirchgang ist Ausrichtung auf Christus hin

„Kirche beinhaltet immer eine geistig-geistliche Aussagekraft, immer geht es dabei auch um Verkündigung und um die, die sich hier versammeln“, konkretisierte Bischof Rudolf. Als weitere Kirchenbauelemente nannte er die Ausrichtung nach Osten, das heißt zur aufgehenden Sonne (Licht als Symbol Christi). „Jeder Sonntag ist ein Herrentag, ein Tag der Auferstehung und Lichtbringung. Jeder Kirchgang ist eine Ausrichtung auf Christus hin“, vertiefte der Bischof. Konkret ging er noch auf den Turm ein, in dem die Glocken ihren Schall über die Dächer hinweg erklingen lassen. Darüber hinaus könne ein Kirchturm auch als „steinerner Zeigefinger“ gesehen werden, der daran erinnere, dass „wir von oben gehalten und aufgerichtet werden und Trost schenken lassen können für den belastenden Alltag“. Als Zentrum jeder Kirche nannte er schließlich den Altar, in dem Jesus ebenfalls – im Altarsakrament, der Eucharistie – gegenwärtig sei. „Auf ihn sind wir aufgebaut als Gemeinschaft der Gläubigen, als lebendige Steine. Wir bilden den heiligen Raum, in dem Christus selbst gegenwärtig sein will“, fasste der Bischof diesen ­Aspekt zusammen. 

In der Predigt fand Bischof Voderholzer auch zahlreiche Dankesworte: für Ortspfarrer Bischöflich Geistlichen Rat Helmut Brügel, Pfarrvikar Christian Ogu, Gemeindereferentin Bernadette Biller und Diakon Chinna Chennaiah Dola sowie für den Seelsorger der Nachbargemeinden Kallmünz/Duggendorf Andreas Giehrl, für die kirchlichen Gremien, die kirchlichen und weltlichen Vereine, Gruppen und Verbände, für die Kirchenmusik (Chor Cantiamo, Blaskapelle Dietldorf) sowie auch für die für Reinigung und Kirchenschmuck verantwortlichen Personen, für die Ministranten aus Dietldorf-St. Pankratius und Burglengenfeld-St. Josef wie zudem für die (Groß-)Väter und (Groß-)Mütter, die in den Familien Formen von Hauskirche und Gebetsgemeinschaften aufrechterhalten.

Ein wenig Wehmut kam trotz des freudigen Anlasses auf, da dies der letzte festliche Gottesdienst mit Pfarrer Brügel in Dietldorf war. Er wird ab September einen Wechsel der Wirkungsregion vollziehen; der bisherige Teublitzer Stadtpfarrer Michael Hirmer wird dann die neue Pfarreiengemeinschaft „Stadtkirche Burglengenfeld“ leiten, der Dietldorf natürlich angehören wird. Bischof Voderholzer freute sich, seinen Weg hinein ins Bistum fortführen zu können – diesmal mit einer kleineren Pfarrei –, und lobte die gute Zusammenarbeit der Pfarreien Burglengenfeld-St. Josef und Dietldorf-St. Pankratius.

Zeichen des Glaubens und der Gemeinschaft

Seinen Respekt vor den handwerklichen Leistungen der Bauherren vor drei Jahrhunderten sprach Richard Tischler, der stellvertretende Landrat des Landkreises Schwandorf, in seinem Grußwort aus. Die Dietldorfer Kirche sei, so Tischler, „ein Zeichen des Glaubens und der Gemeinschaft seit 300 Jahren“. Diese Lebendigkeit und Aktivität der Gemeinde wünschte er auch für die Zukunft. 

Als „prächtigen Kirchenbau mit markantem Turm beziehungsweise Wegweiser und Wächter für den Ort und das Vilstal“ charakterisierte Josef Gruber, der stellvertretende Burglengenfelder Bürgermeister, das Dietldorfer Gotteshaus. Er ging kurz auf die historischen Umstände und Ereignisse der Zeit um 1723 und den schon damals feststellbaren Gemeinschaftsgeist von Dietldorf ein: „Der Zusammenhalt in Dietldorf stimmt, viele Vereine, Verbände und Gruppen prägen das gemeinschaftliche Leben – viele Leute, die mitmachen und Ideen haben und vorangehen“, lobte der Vizebürgermeister. Sein Dank galt besonders Pfarrer Brügel, der ab 2016 zu St. Paul in Burglengenfeld zusätzlich St. Pankratius in Dietldorf übernommen hat. „Sie waren und sind ein Glücksfall für unsere Stadt“, dankte er dem Seelsorger.

„Ich bin stolz auf die Kirche, sie ist eine der schönsten Bauten im Vilstal“, bekannte der Dietldorfer Ortssprecher Andreas Beer – auch aufgrund der Lage des Gotteshauses über dem Dorf. Diesen Aspekt betonte auch der Sprecher des Pfarrgemeinderates Christoph Leikam, der auf die neuen Strukturen ab Herbst, das heißt die dann neu gestaltete Pfarreiengemeinschaft, hinw

10.05.2023 - Bistum Regensburg